Stimmstörungen
Bei einer Stimmstörung ist die Leistungsfähigkeit der Sprechstimme
vorübergehend oder dauerhaft geschädigt, der natürliche Klang ist
verändert. Die Stimme kann sich belegt, rau, kratzend oder leise,
matt und resonanzarm anhören bis hin zur vollständigen Tonlosigkeit.
Das kann beruflich, psychisch und sozial sehr belastend sein.
Zunehmende Isolation, Zukunftsängste, drohende Arbeitslosigkeit oder
Frühberentung sind nur einige der Folgen. Deshalb sollte man eine
Stimmstörung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn
Stimmbeschwerden länger als 4-6 Wochen anhalten, sollte ein Arzt
aufgesucht werden. Eine rechtzeitig eingeleitete Stimmbehandlung
kann Spätfolgen vermeiden helfen.
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Stimmstörungen
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Stimmstörungen bei Jugendlichen und Erwachsenen
(Informationsbroschüre der Deutschen Gesellschaft für
Sprachheilpädagogik)
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Hyperfunktionell bedingte Störungen der Stimme
Hyperfunktionelle Stimmstörungen treten häufig bei Menschen auf, die
in ihrem Beruf einer vermehrten Stimmbelastung ausgesetzt sind. Das
sind in der Regel Menschen, die ständig mit viel Kraftaufwand gegen
eine Geräuschkulisse oder großen Lärm sprechen müssen, wie z.B.
LehrerInnen, KindergärtnerInnen oder Bauarbeiter. Betroffen sind
ebenso die Berufsgruppen, die viel und unter Anspannung reden
müssen, wie z.B. VerkäuferInnen oder Angestellte im öffentlichen
Dienst mit Publikumsverkehr. Aber auch Angehörige von Schwerhörigen
sind oftmals betroffen. Diese Stimmüberlastungen können zu einer
hyperfunktionellen Dyshonie führen. Symptome: belegte, raue,
klangarme, knarrende, gepresste Stimme, Räusper- und Schluckzwang,
Fremdkörpergefühl im Hals, Empfindung vermehrter Schleimbildung.
Therapie
Evtl. Stimmruhe bzw. Krankschreibung bei Sprechberufen.
Entspannungsübungen/ Spannungsabbau. Erlernen einer physiologischen
Atmung. Erarbeiten einer atemrhythmisch angepassten Sprechweise mit
einer angemessenen Atem - und Stimmspannung. Weiche Stimmeinsätze.
Oft Verbesserung der Sprechdeutlichkeit sowie Reduzierung des
Sprechtempos erforderlich. Eine rechtzeitig eingeleitete
Stimmbehandlung kann Spätfolgen vermeiden helfen.
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Hypofunktionell bedingte Störungen der Stimme
Eine hypofunktionelle Stimmstörung kommt häufig bei Menschen vor mit
einer gewohnheitsgemäßen schlaffen Körperhaltung und mit flacher
Atmung sowie mit einem hohen Luftverbrauch beim Sprechen. Oftmals
wird dies durch eine anlagebedingte schlaffe Kehlkopfmuskulatur noch
begünstigt. Symptome: leise, matte, belegte, heisere, verhauchte,
klangarme Stimme, Ermüdung beim Sprechen, es kann zu Halsschmerzen
und Trockenheitsgefühl kommen. Manchmal kann sich bei dem Versuch
kräftiger zu sprechen eine hypofunktionelle Dysphonie mit sekundärer
Hyperfunktion entwickeln.
Therapie
Erlernen einer physiologischen Atmung. Verbesserung der Atem- und
Stimmkoordination. Erhöhung der Belastbarkeit und Lebendigkeit der
Stimme, Verbesserung des Stimmklangs. Aberziehung bestimmter
Fehlfunktionen sowie Anerziehung der natürlichen Sprech- und
Stimmfunktion. Dadurch wird oft auch der Kehlkopfbefund verbessert
(normale Stimmlippenbewegungen und vollständiger
Stimmlippenschluss). Oft ist auch eine Artikulationstherapie
notwendig. Eine rechtzeitig eingeleitete Stimmbehandlung kann
Spätfolgen vermeiden helfen.
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Organisch bedingte Störungen der Stimme
Eine weitere große Gruppe der Stimmstörungen werden durch
Erkrankungen verursacht, wie durch Entzündungen des Kehlkopfes,
Stimmlippenknötchen oder Stimmlippenlähmungen (z.B. nach einem
operativen Eingriff am Kehlkopf, nach einer Schilddrüsenoperation
oder Spätfolgen nach einer Intubation), bei Fehlbildungen des
Kehlkopfes oder durch Kehlkopfkrebs.
Therapie
Stimmlippenknötchen und Stimmlippenlähmungen sind in der Regel
logopädisch gut behandelbar. Bei vielen schwerwiegenden
Erkrankungen, bei denen die Wiederherstellung einer normalen Stimme
nicht möglich ist, ist jede Verbesserung der Stimme, die erzielt
werden kann, aber auch die Verzögerung des stimmlichen Abbaus für
den Erhalt der Kommunikationsfähigkeit und damit der Lebensqualität
wichtig. Deshalb sollten sich Betroffene und Angehörige möglichst
frühzeitig bei ihrem Arzt und/oder bei einem Stimmtherapeuten/
Sprechlehrer über ihre Möglichkeiten erkundigen.
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Störung
der Singstimme (Dysodie)
Eine Stimmstörung betrifft nicht nur die Sprechstimme, sie kann
auch als Störung der Singstimme auftreten. Eine Störung der
Singstimme bezeichnet man als
Dysodie.
Die Symptome einer Dysodie zeigen sich in einem heiseren,
belegten und verhauchten Stimmklang. Weitere Schwierigkeiten
zeigen sich in erschwertem Pianosingen, einer unsicheren
Intonation, gestörtem Registerwechsel und einem reduziertem
Schwelltonvermögen. Auch ist der Stimmumfang in der Tiefe
eingeschränkt und die Tonhöhe und das Forte werden nur durch
erhöhten Kraftaufwand erreicht. Dazu kommen Trockenheitsgefühle
im Hals, Missempfindungen wie Kloß- oder Druckgefühl und eine
schnelle Stimmermüdung.
Bei der Gesangsstimme ist die hyperfunktionelle Dysodie die
häufigste Störung. Eine Dysodie kann durch verschiedene Ursachen
ausgelöst werden. Neben chronischen entzündlichen Erkrankungen
sind oft falsche und unökonomische Atemtechnik, unangemessene
Stimmtechnik, Singen in zu hoher Lage oder Singen von zu
schweren Gesangspartien als Ursache zu finden. Seelische
Belastungen und Stress verstärken oft die Symptome.
Therapie
Ziel der logopädischen Therapie ist das Wiedererlernen einer
belastbaren „richtigen“ Singstimme. Da dem Singen und Sprechen
grundsätzlich die gleichen Funktionsmechanismen zugrunde liegen,
wird immer sowohl die Sprechstimme wie auch die Singstimme
behandelt. Richtige Atmung, angemessene Spannung der Muskulatur
sowie angepasste Tonlage sind die Voraussetzungen für eine gute
Stimmgebung. Schwerpunkte der Behandlung einer Dysodie sind das
Anbahnen einer ökonomischen Atem- und Stimmtechnik und das
Auffinden der individuell richtigen Stimmlage.
Bei der Stimme bilden Funktion und Seele immer eine Einheit,
denn Stimme ist Stimmung. Jede Stimmtherapie ist daher eine ganz
persönliche, ganzheitliche Therapie, die wir gemeinsam mit Ihnen
erarbeiten.
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Faltblatt Störung der Singstimme
(Dysodie)
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