Ein Schluckverhalten in Form von Zungenpressen gegen die
Schneidezähne ist nicht falsch. Es handelt sich lediglich um den
frühkindlichen Schluckreflex, der für den zahnlosen Säugling
physiologisch, d.h. ganz normal ist. Deshalb nennt man es auch
infantiles Schlucken.
Wenn Kinder jedoch zu lange einen Schnuller nehmen oder am Finger
lutschen, gewöhnen sie sich an, die Zunge beim Schlucken wie ein
Säugling nach vorn zu drücken. Bei Vorschulkindern, Schulkindern und
auch bei Jugendlichen führt das oft zu Zahnfehlstellungen und
Verformungen des Kiefers. Auch kommt bei diesen Kindern häufig ein
Sigmatismus (Lispeln) vor, weil die Zunge beim Sprechen genau wie
beim Schlucken gegen die Schneidezähne gedrückt oder zwischen ihnen
hindurch geschoben wird.
Eine weitere Ursache für eine falsche Zungenlage beim Schlucken ist
die Mundatmung. Folgen: Unterentwicklung der Lippenmuskulatur, zu
kurze Oberlippe, vorkippende obere Schneidezähne, Absinken der Zunge
vom Gaumendach auf den Mundboden.
Durch eine spezielle Therapie (myofunktionelle Therapie) kann die
richtige Zungenlage sowie ein korrektes Schluckmuster erlernt
werden. Des Weiteren sind Übungen zur Verbesserung der Mund- und
Zungenmuskulatur sowie Sprechübungen zum S-Laut für das Kind sehr
wichtig.
► Notwendige Schritte zur Einleitung einer Therapie
Faltblatt Schluckstörungen bei Kindern
und Jugendlichen
Myofunktionelle Störungen deren Behandlung
(Informationsbroschüre der Deutschen Gesellschaft für
Sprachheilpädagogik)
(Acrobat Reader
notwendig)