Logopädie Elbtal

Coswig - Weinböhla - Meißen

 Praxis für Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen   

Zulassung alle Krankenkassen und privat

 

U. Janßen, Dipl.-Sprach- und Stimmheilpädagogin

 

Mitglied im Bundesverband der Akademischen Sprachtherapeuten (dbs)

    

 

                        

  

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Sprachanbahnung bei behinderten Kindern oder bei Kindern, die von Behinderungen bedroht sind
(Zusammenarbeit mit der Frühförderung)


Kinder, die in ihrer Entwicklung gestört oder deutlich verzögert sind sowie Kinder mit geistigen Behinderungen brauchen dringend eine frühzeitige Sprachförderung. Bei einer Entwicklungsstörung sowie bei einer geringen geistigen Behinderung mit sprachlichem Rückstand wird vorrangig die Sprache gefördert. Dies hat günstige Auswirkungen auch auf die geistigen Fähigkeiten. Bei schweren geistigen Defekten sind sonderpädagogische Maßnahmen zunächst wichtiger als sprachtherapeutische. Diese werden in der Regel von der Frühförderung durchgeführt.


Weitere Fördermaßnahmen sind:


· Anregungen im Wahrnehmungsbereich: Fühlen, Tasten, Sehen, Hören.
· Anregungen im Motorikbereich.
· Anregungen im Sozial- und Gefühlsbereich: Hautkontakt, Blickkontakt, Hörkontakt, Fingerspiele.
· Spracheintrittsvorbereitungen durch die Eltern.
· Beginn des Sprachaufbaus bei Einsetzen der Zuwendungsfähigkeit.
· Kontaktaufnahme durch Körperberührung, Streicheln, Ansprache, Anblicken.
· Förderung der motorischen Entwicklung durch Anregung der Strampelbereitschaft, Einnehmen der Bauchlage, damit Anregung zum Heben des Kopfes, Krabbeln, Kriechen (Krabbeln normalerweise mit ½ bis ¾ Jahr, Kriechen gegen Ende des 1. Lebensjahres).
· Sensomotorisch-sprechmotorische Anregung: Lauterweckung durch akustische Weckstöße (Glocke). Aktivierung von Geräusch- und Antlitzzuwendung. Artikulatorische Vorschulung durch Bestreichen der Lippen, Massieren der Kiefer- und Mundmuskulatur, Anregung der Zungenaktivität durch Hin- und Herstreichen unter dem Kinn am Zungenboden, Auf- und Zubewegungen des Kinns.
· Verbinden von Sprache und Versorgungshandlungen (Anziehen). Hierdurch werden Sprache und Situationsanforderung koordiniert. Vorsprechen in Zweiwortsätzen. Stimmliche Reaktionen werden in ähnlicher Weise beantwortet. Nur knappe und gleich lautende Anweisungen an das Kind geben. Fehlende Reaktionen und Antworten selbst erbringen.
· Training von Lippen, Kiefer, Gaumensegel und mimischer Muskulatur durch gründliches Kauen, richtiges und vollständiges Schlucken, Saugen, Mundspülen mit Wangenblähen und Festhalten des Spülwassers, Luftballon aufblasen, Zähneklappern, Gesichterschneiden.
· Seherziehung: Beim Ansprechen wird der Blick des Kindes auf den Mund des Sprechers gelenkt.
 

Sprachaufbau


Die eigentliche Spracherziehung erfolgt nun von Sprachheilpädagogen und Logopäden mit zusätzlicher Spezialisierung für die Bereiche Sonderpädagogik und Geistig-Behinderten-Pädagogik.


Der Sprachaufbau erfolgt durch ganzheitliche Verfahren; es werden sinnvolle Wörter geübt, nicht Einzellaute. Die Therapie wird in Räumen mit wenig Störreizen durchgeführt. Man arbeitet auf den Boden oder an einem niedrigen Tisch. Bei den Therapiesitzungen wird eine gleich bleibende Situation eingehalten und so die Einstellung auf die spezifische Lernsituation erleichtert.
Die ersten anzubahnenden Wörter werden unter Berücksichtigung ihrer emotionalen Attraktivität und des phonematischen Schwierigkeitsgrad ausgewählt. Das Wort wird vorgesprochen und der jeweilige Gegenstand konkret dazu präsentiert. Erarbeitete Wörter müssen in der häuslichen Situation und im Kindergarten immer wieder in passende Situationen eingebaut werden.


Der Sprachaufbau wird auf verschiedenen Wegen gefördert:


· Gestaltung der Redeabsichten (Begrüßen, Verabschieden); Übung grammatischer Fähigkeiten (Ein- und Mehrzahl, Gegenwart, Vergangenheit) und syntaktischer Fähigkeiten (ungebeugte, gebeugte, Zwei- und Mehrwortsätze, Satzverbindungen). Ein allgemein verbindliches Wortschatzprogramm gibt es nicht. Der Weg des Sprachaufbaus verläuft vom Sprachverständnis zur sprachlichen Darstellung. Die Abfolge orientiert sich genau an der des unbehinderten Kindes.
· Anbildung fehlender Sprachlaute.
· Auditive Differenzierungsübungen: Unterscheiden von Höreindrücken, z.B. von Straßengeräuschen, Instrumenten, Stimmen, Werkzeugen; Unterscheiden von hoch-tief, laut-leise, weitnah. Unterscheidung von richtig und falsch gesprochenen Wörtern. und Sprechlauten
· Therapie bei Sprachbehinderungen auf höherem Sprachniveau: Beziehungsverdeutlichung und Festigung von Sprachfügemustern durch Tonbandgeräte. Übungen zur Aussageerweiterung und Sprachgestaltung.
· Stimmtherapie, Atemtherapie.
· Beeinflussung der passiven Allgemeinhaltung mit offenem Mund, des oberflächlichen Atmens und der überdosierten Luftabgabe durch Stimmbildung, Singen, Körperschulung, rhythmische Gymnastik, Blasübungen.

Notwendige Schritte zur Einleitung einer Therapie

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