Der Begriff ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) ist in Anlehnung
an die amerikanische Bezeichnung ADD (Attention Defizit Disorder)
entstanden. Er steht für die international anerkannte Diagnose von
„Aufmerksamkeits-Störung mit und ohne Hyperaktivität“.
Die typischen Verhaltensweisen von ADS -Kindern mit Hyperaktivität (ADHS)
äußern sich folgendermaßen:
Sie laufen ständig auf Hochtouren und sind dauernd in Aktion, lassen
sich leicht ablenken, reagieren ungeduldig und impulsiv, wirken
unorganisiert und chaotisch, flippen schnell aus. ADS-Kinder ohne
Hyperaktivität fallen dadurch auf, dass sie zerstreut und
vergesslich sind, nicht zuhören und „auf Durchzug“ schalten, vor
sich hinträumen, nie fertig werden, oft ein „Brett vor dem Kopf“
haben und abwesend wirken.
Durch diese Verhaltensauffälligkeiten geht oft unter, dass
betroffene Kinder häufig intelligent, phantasievoll, kreativ und
häufig auch hochbegabt sind. Aber sie können die Flut von
Eindrücken, die laufend auf sie einstürmen, nicht richtig filtern
und verarbeiten. Die Verarbeitungsstörungen zeigen sich zum einen
beim genauen hinhören (auditive Wahrnehmung). Liegt hier ein Problem
vor, können Feinheiten der Sprachlaute nicht genug herausgehört
werden, ähnlich klingende Laute werden verwechselt. So sagt ein Kind
z.B. „detommen“ statt „gekommen, „Saugschauber“ statt „Staubsauger“.
Meist werden lange Sätze verdreht und manchmal Kauderwelsch
gesprochen. Zum anderen zeigen sich die Verarbeitungsstörungen auch
beim genau hinschauen können (visuelle Wahrnehmung) und führen zu
Problemen, die sich spätestens nach der Einschulung bemerkbar
machen. So kommt es häufig zu massiven Problemen bei der
Buchstabenerkennung und Unterscheidung. Dadurch ist der
Schriftspracherwerb erheblich gestört, was zu einer Lese-
Rechtschreibschwäche führen kann. Aber auch die nonverbalen
Kommunikationsfähigkeiten sind oft stark beeinträchtigt.
Therapie
Wichtig ist zunächst eine eingehende Untersuchung seitens des
Kinderarztes und oft auch von einem Psychologen. Begleitend einer
sich anschließenden ADS / ADHS -Behandlung können im Rahmen der
logopädischen Therapie dann gravierende Symptome, wie z. B. Sprach-
und Kommunikationsstörungen, Störungen in den Wahrnehmungsbereichen
sowie Konzentrationsstörungen des Kindes behandelt werden. So führt
eine Schulung der Konzentrationsfähigkeit sowie der
Wahrnehmungsfunktionen zu einer deutlichen Reduzierung von
Sprachentwicklungsauffälligkeiten bei Vorschulkindern mit ADS und
ADHS. Bei Schulkindern mit ADS und ADHS kann eine logopädische
Therapie vorbeugend Probleme beim Lesen und Schreiben lernen
entgegen wirken und somit eine Entstehung einer
Lese-Rechtschreibschwäche verhindern. Aber auch bei älteren
Schulkindern kann noch eine deutliche Ab-schwächung vorhandener
Störungen beim Schriftspracherwerb erreicht werden.
Der Elternfragebogen hilft Ihnen festzustellen, ob Ihr Kind eine
Aufmerksamkeits-Störung mit und ohne Hyperaktivität (ADHS/ ADS) hat.
► Notwendige Schritte zur Einleitung einer Therapie