Poltern
Poltern wird oft auch als Entwicklungsstottern bezeichnet. Das Kind
spricht viel zu schnell, bleibt hängen, „stolpert“ über einige
Silben oder wiederholt Wörter und Satzteile mehrmals, so dass der
Zusammenhang nur noch schlecht zu verstehen ist. Manchmal hat man
das Gefühl, das Kind müsste erst einmal tief Luft holen, ehe es
spricht. Bei Kleinkindern, die sehr temperamentvoll sind, gehört
dieses Poltern zur normalen Sprachentwicklung, ist also nicht
behandlungsbedürftig. Man darf das Kind ruhig dazu anhalten, etwas
langsamer zu sprechen, und sollte natürlich selbst langsam und
betont sprechen. Hält das Poltern jedoch mehrere Monate an, ist eine
Sprachtherapie zu empfehlen.
Therapie
Therapieziel bei Poltern ist eine Verbesserung des Sprechablaufs und
der Artikulation über gezielte Steuerungsvorgänge. Eine
Intensivbehandlung findet nicht statt, da die Polter-Symptomatik
Ausdruck der Persönlichkeit des Kindes ist. Daher wird nur eine
allmähliche Anpassung an ein langsameres Redetempo angestrebt.
Tritt Poltern bei Kindern mit zusammen mit einer verzögerten
Sprachentwicklung oder mit Aussprachestörungen (Dyslalie) auf, wird
die Störung auf allen sprachlichen Ebenen angegangen. Zusätzlich
werden die allgemeinmotorischen Leistungen durch Bewegungsübungen
verbessert. Auch die auditive, visuelle und kinästhetische
Wahrnehmung muss gefördert werden, erst dann werden spezielle
Übungen zur Verlangsamung des Sprechtempos und zum rhythmischen
Sprechen oder eine Musiktherapie durchgeführt.
Poltern kann auch in Kombination mit Stottern auftreten. Eine
Therapie des Polterns führt in der Regel auch zur Abnahme der
Stottersymptome. Überwiegt jedoch das Stottern, sollte nur eine
Stottertherapie durchgeführt werden.
Von entscheidender Bedeutung ist immer die Mitarbeit der Eltern, da
viele Therapieinhalte erst durch das regelmäßige häusliche Üben vom
Kind verinnerlicht und im Alltag umgesetzt werden können.
► Notwendige Schritte zur Einleitung einer Therapie
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